Buenas allerseits! Habe mich mal wieder zum Blogschreiben durchgerungen und wie der Titel schon erwaeht bin ich in Kolumbien gut angekommen. Ich befinde mich gerade in der kleinen Stadt Salento in der Zona de Cafeteria, dem Hauptanbaugebiet fuer kolumbianischen Kaffe. (Jetzt in Medellin!)
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Von Quito aus gings nach
meinem Besuch am Aequator mit dem Bus auf der Panamericana Richtung Grenzstadt Tulcan, von wo aus ich ein Taxi ueber die Grenze nach Kolumbien nehmen musste. Der Grenzuebergang war schon etwas mulmig, da ich von dort mit einem nicht ganz koscheren Taxifahrer in die erste kolumbianische Stadt Ipiales gefahren bin (ich glaube er war betrunken oder aehnliches). Aber es war eine recht lustige Fahrt mit ihm, da er mit mir danach sogar noch ins Busterminal gelaufen ist und mir gezeigt hat, wo man das entsprechende Ticket nach Popayan bekommt. Das war meine erste Begegnung mit kolumbianischer Hilfbereitschaft, die hier wirklich allgegenwaertig ist. Nach einer etwa achtstuendigen Fahrt mit vier Militaerkontrollen, kam ich dann etwa um halb drei mitten in der Nacht in Popayan an und nam sicherheitshalber ein Taxi zu einem Hostel.
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Am naechsten Tag ging ich zusammen mit Frank, einem Hollaender, den ich im Hostel kennen gelernt hatte, die "Ciudad Blanco" erkunden. Gegen Mittag nahmen wir den Bus nach San Augustin, bekannt fuer seine archaeologischen Ausgrabungen von Steinskulpturen aus vorkolumbianischer Zeit. Die Strecke war zur Haelfte ungeteer und hat dem Namen "Bumpy Road" alle Ehre gemacht. Unterwegs gab es wiederum etliche Militaerkontrollen, vermutlich auf der Suche nach Mitgliedern der FARC, Drogen, Waffen oder aehnliches...das gab einem zumindest das Gefuehl einer sicheren Reise. In San Augustin gegen Abend angekommen haben wir uns etwas ausserhalb des beschaulichen Staedtchens auf einer Finca einquartiert. Hier trafen wir auch etliche Leute mit welchen wir am naechsten Tag den archeaologischen Park von San Augustin besuchten. Man kann sich die Skulpturen ein bisschen wie die Figuren der Osterinseln vorstellen; man weiss eigentlich nicht viel ueber die Kulturen, da die Steinfiguren die einzige Ueberlieferung ihrer Existenz sind.
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Am naechsten Tag gings dann auf einem vierstuendigen Pferderitt die Umgebung von San Augustin erkunden. Fuer mich war das Reiterlebnis ein absolutes Highlight, da ich zum ersten mal richtig auf einem Pferd geritten bin. Die Pferde waren aber sehr gut und haben we auf Knopfdruck gehorcht. Zunaechst dachte ich, dass die Pferde die ganze Zeit im Trabtempo laufen wuerden...falsch gedacht, denn auf ebener Strecke gings dann auf einmal im Gallop die Pfade entlang und man hat sich wie im Wilden Westen gefuehlt :). Am Abend hat sich Frank dann verabschiedet, der den Nachtbus nach Bogota genommen hatte. Vielleicht treffen wir uns an Weihnachten in Santa Marta an der Kueste wieder.
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Auch fuer mich hiess es am naechsten Tag Aufbrechen, und zwar in die "Desierto de Tatacoa" (Schlangenwueste), die mir von vielen Leuten empfohlen wurde. Begleitet haben mich Dominique aus der Schweiz und Hanna aus Nuernberg, die u.a. auch in San Augustin dabei waren. Mit den Bus gings zunaechst nach Neiva, von wo wir mit dem Collectivo nach Villavieja gefahren sind, dem naechstgelegenen Dorf zur Wueste. Wir beschlossen eine Cabaña fuer die Nacht Mitten in der Wueste zu nehmen und fuhren mit dem Mototaxi zunaechst zum Observatorium, von wo aus man Abneds die Sterne und Planeten durch Teleskope beobachten konnte. Die Wueste an sich war unglaublich und sah etwa wie klein Arizona aus. Ueberall kleine Canyons aus roter und teils grauer Erde entstanden durch Errosion. Dazwischen kleine bis riesige Kakteen-felder und eine endlose Weite bis zum Fuss der Ost- und Westkordilleren. Hier hatte man wiederum das gefuehl mitten im Wilden Westen zu sein. Nach zwei Tagen Aufenthalt in Mitten der Abgeschiedenheit hiess es wiederum Abschied nehmen von den zwei Maedels.
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Mein Weg ging von dort aus weiter nach Armenia, von wo man in das nachgelegene Staedtchen Salento kommt, mitten im kolumbianischen Kaffeanbaugebiet, der Zona de Cafeteria. Der Bus hatte etwa zwei Stunden Verspaetung, was an den Unwettern in diser Region liegt. Strassen, Bruecken und Staedte werden immer wieder ueberschwemmt oder von Schlammlawinen blockiert, weshalb es hier und da etwas laengeren Busfahrten kommt. In Salento angekommen habe ich solch einen Wolkenbruch am eigenen Leib (nass) erfahren. Hier habe ich mich in einem Hostel mit hauseigener Kaffefica schnellstmoeglich einquartiert und erstmal umgezogen. Am naechsten morgen hab ich erseinmal Stadtbesichtigung gemacht. Wunderschoenes, relextes kolumbianisches Ambiente, kleine buntangestrichene Haeser, Salsa-Musik aus den Hinterhoefen und die allgegenweartige kolumbianische Herzlichkeit machten dieses Stadtchen zu einer meiner Lieblingsorte bis jetzt. Nachmittags habe ich die Kaffefinca besucht, wobei alles ueber den Anbau, die Eintragung und die Verarbeitung von Kaffe erklaert wurde. Danach gabs eine Tasse Kaffe aus eigener Produktion zum probieren.
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Am naechsten Tag ging es bereits frueh am Morgen, da hier das Wetter morgends immer besser ist als Nachmittags, ins nahegelegene Valle de Cocora. Zusammen mit anderen Travelern sind wir mit uralten Jeeps vom Plaza aus nach Cocora gefahren, von wo aus man auf eigene Faust einen Rundweg durch das Tal laufen konnte. Zu Beginn konnte man die skurile Landschaft bestaunen, die mit bis zu 60 Meter hohen Wachspalmen gespickt war. Die "Palmas de Cera", Nationalbaum von Kolumbien, ragten wie riesige Zahnstocher aus dem Weideland bis in den nahegelegenen Nebelwald hinein. Vorbei gings ueber Baumstaemme am Fluss, durch matschiegen Morast, durch mystische moosbewachsene Baeume bis zu einer Finca in Mitten des Nebelwaldes.
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Hier gab es zur Staerkung "Chocolate con Queso" (Heisse Schokolade mit Kaese). Viele Kolibri-Arten versammelten sich hier um aufgestellte Zuckerwasserloesungen und man konnte, wenn man schnell genug war, auch die ein oder andere Nahaufnahme mit dem Foto machen. gegen vier Uhr nachmittags erreichten wir wieder den Ausgangspunkt in Cocora und fuhren zum Abendessen zurueck nach Salento.
Ich beschloss darauf den Nachtbus von Armenia nach Medellin zu nehmen und hatte im Bus eine lustige Begegnung mit einem jungen Kolumbianer, mit dem ich mich etwa drei Stunden auf schlechtem Spanisch unterhalten habe...nun eher versucht habe zu unterhalten. Danach bekam ich eine Tuete Schokokaffebohnen, Chips, Gatorade und Arequipe (suesser Brotaufstrich) geschenkt.
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Ich war wirklich sichtlich beeindruckt von der ehrlichen Freundlichkeit, als er auch noch seine Schwester in Medellin angerufen hat, um zu fragen ob ich bei ihnen schlafen koennte. Leider war kein Platz mehr fuer mich. Als wir morgends um fuenf in Medillin ankamen, revanchierte ich mich mit einem Kaffe bei Ruben und machte mich auf zum Black Sheep Hostel im Stadtteil El Poblade. Gestern war ich mit zwei Leute aus dem Hostel mit der Metro in der Stadt unterwegs, u.a. an der Uni. Danach sind wir mit der Seilbahn ueber die aermeren Viertel der Stadt gefahren, super Ausblick mit bergigem Panorama. Abends gings dann feiern mit vielen Leuten aus dem Hostel in den Clubs und Bars der Stadt. Nach viel Salsa, aber auch bekannter Pop- und Rockmusik, etwas Rum und Bier und vielen netten Unterhaltunen bin ich heute morgen etwas zerstoert aufgewacht...Eigentlich war heute eine Pablo Escobar-Tour geplant, aber wegen allgemeiner Katerei entfallen :).
Heute Nacht gehts noch mit dem Bus nach San Gil und danach entgueltig an die Karibik-Kueste. Leider ist momentan auch dort das Wetter nicht ganz so rosig, baer egal. Kolumbien ist fuer mich bis jetzt auf jedenfall mein absoluter Favorit, was nicht nur an der tollen Landschaft, sondern vor allem an den Leuten hier liegt. Habe schon beschlossen, dass das nicht meine letzte Reise hierher war. Bald ist hier ja schon Weihnachten und ich habe nicht mehr so viel Zeit hier. Vielleicht folgt von mir als naechstes ein kleiner Weihnachtsblog :)!
Muchos Saludos a Alemania, Matthias
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